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Von Volkan,



Knapp sechs Jahre war er weg. Um genau zu sein: seit dem 19. März 2011. Am Sonntag, 2150 Tage später, lief Hamit Altintop wieder in der Bundesliga auf. In der 79. Minute löste er Peter Niemeyer ab und übernahm dessen Rolle auf der Sechs. Der inzwischen 34-jährige Türke, der bereits die Trikots des FC Bayern, von Schalke 04, Real Madrid und Galatasaray Istanbul trug, soll Darmstadt - Stadt wie Klub - nochmal Hoffnung geben.

Im Hessenderby bei der Eintracht (0:2) konnte er in den letzten zehn Minuten nicht mehr die großen Akzente setzen - wie auch? Es waren seine ersten Bundesligaminuten mit diesem Team. Doch zeitnah, vermutlich schon gegen Dortmund am kommenden Samstag am Böllenfalltor, hofft Altintop, "dass ich mehr Spielzeit bekomme".

Er möchte mitanpacken, dafür hat er sich für den Wechsel nach Hessen entschieden. Anpacken, beim Projekt Klassenerhalt-Wunder. Wobei dieser Begriff wohl noch leicht untertrieben ist, blickt man auf die jüngsten Ergebnisse und die Tabelle. Den letzten Sieg feierten die Lilien im Oktober 2016 gegen Wolfsburg (3:1), lange ist es her. Seitdem sprang nur ein mageres Pünktchen heraus. Sieben Zähler trennen den SVD von den Plätzen 15 und 16.

"Sie können sich ja vorstellen, wie diese negativen Ergebnisse die Jungs jede Woche belasten", sagt Altintop, "deshalb muss man positiv bleiben und Darmstadt 98 gut einschätzen." Inwiefern? "Man muss berücksichtigen, dass dieser Klub vor drei Jahren noch in einer ganz anderen Liga gespielt hat." Für ihn gilt in dieser schwierigen Zeit daher eines: "Die Spiele genießen und nicht immer so negativ sein."

Mit diesem Ansatz nimmt er Druck von der Mannschaft, zumindest versucht er es. Gerade weil es für das Team belastend sei, jede Woche einen Dämpfer zu kassieren, möchte Altintop die Köpfe frei machen davon - und sie wieder positiv stimmen. "Im Fußball gibt es immer wieder Wunder", sagt er. In Darmstadt passierten gleich drei in den vergangenen drei Jahren. Warum also kein viertes?

"Wir leben in einer Gesellschaft, in der 99 Prozent der positiven Dinge nicht thematisiert werden und nur das eine Prozent des Negativen rausgepickt wird", ärgert sich der 177-malige Bundesligaspieler, "uns muss einfach klar seien, dass wir das Hier, unseren Beruf, genießen." Und sei es auf den ersten Blick noch so aussichtslos. Davon will er aber nichts wissen, denn am Samstag kommt mit Dortmund "eine klasse Mannschaft", freut sich Altintop, "da können wir einfach nur gewinnen, und so müssen wir auftreten."

Mit Selbstvertrauen, wovon das Team freilich nicht strotzt; mit den Grundtugenden, die zurück sind; und eben mit einer positiven Einstellung, wie Darmstadts Nummer 34 predigt. "Wer weiß, ob wir nochmal rankommen", so Altintop, "man muss an den positiven Dingen festhalten und nicht an den negativen. Wir sollen uns das Leben nicht schlechter machen, als es ist."
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