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Von Volkan,

Fenerbahçe tanzt weiter erfolgreich auf drei Hochzeiten. UEFA.com-Korrespondent Türker Tozar wirft einen Blick auf das neue Fenerbahçe unter Trainer Vítor Pereira.

Vítor Pereira kämpft mit Fenerbahçe noch in drei Wettbewerben um einen Titel. Die nächste Hürde ist das portugiesische Team aus Braga, das im Achtelfinale der UEFA Europa League zum Hinspiel nach Istanbul kommt.

Die Verpflichtung von Pereira schien auf den ersten Blick ein Volltreffer zu sein. Der frühere Trainer von Porto ist bekannt für seine offensive Spielweise - eine Philosophie, die auch Fenerbahçe verkörpert und die dem Verein schon viele Erfolge eingebracht hat.

Pereira ließ zunächst in Freundschaftsspielen vor dem Beginn der Saison mit zwei Stürmern spielen. Allerdings zwangen ihn die schlechten Ergebnisse und der Verkauf von Moussa Sow zu einer Umstellung in der Offensive. "Mit nur einem Angreifer haben wir eine bessere Balance", so Pereira. "Wenn wir mit zwei Stürmern spielen, dann haben wir weniger Ballbesitz."

Der portugiesische Coach hat sich die türkische Liga sehr genau angesehen und dann seine Philosophie auf seine Mannschaft übertragen, wobei er viel Wert auf die Defensive legte. "Es ärgert mich, wenn wir Torchancen vergeben, aber es ist noch schlimmer, wenn wir uns Gegentore fangen", so Pereira.

Pereira ist ein Verfechter des hohen Pressings und möchte gegnerische Konter unbedingt verhindern. Deshalb spielt er mit einer Doppelsechs. Mehmet Topal ist ein aggressiver Abräumer. Als passendes Gegenstück dazu hat er Souza installiert, der einen größeren Vorwärtsdrang hat. "Mit drei offensiven Mittelfeldspielern würden wir unsere Balance verlieren", so Pereira.

In Fenerbahçes 4-2-3-1-System sind Robin van Persies Freiheiten etwas eingeschränkt. Fernandão agiert an Stelle des Niederländers als einzige Sturmspitze. Van Persie hat momentan schlechte Argumente im Kampf um die vorderste Position, schließlich hat Fernandão in allen Wettbewerben schon 21 Saisontore erzielt.

Die Mehrheit der Fans wünscht sich eine Doppelspitze mit dem Niederländer und Fernandão. Doch der Trainer tut ihnen diesen Gefallen nicht - der Erfolg der Mannschaft lässt jegliche Kritik am 47-Jährigen abprallen.

Die wahrscheinlich wichtigsten Eckpfeiler des Erfolgs von Fenerbahçe sind die beiden Innenverteidiger Simon Kjær und Bruno Alves, die in der Süper Lig erst 19 Gegentore zugelassen haben. Torwart Volkan Demirel spielte dabei zwölfmal zu Null. In der Liga sind die Türken seit über einem Jahr zuhause ungeschlagen, haben in dieser Saison nur zwei wichtige Spiele verloren und waren vor der Niederlage gegen Antalyaspor wettbewerbsübergreifend 25 Spiele ohne Niederlage geblieben.

Pereira hält die Motivation und die Moral im Team mit seinem Rotationssystem hoch. Vor allem auf den Außenbahnen tauscht der Coach oft durch. Gökhan Gönül und Caner Erkin wechseln sich auf den Außenpositionen mit Şener Özbayraklı und Hasan Ali Kaldırım ab.

Dagegen ist das offensive Mittelfeld weiterhin eine Baustelle. Nani und Volkan Şen spielen zu uneffektiv, Diego arbeitet zu wenig nach hinten und Lazar Marković fehlt oft verletzungsbedingt. Pereira setzte zuletzt Alper Potuk im offensiven Mittelfeld ein, der dem Team mit seiner Geschwindigkeit neuen Schwung verlieh.

"Wir tanzen weiter auf drei Hochzeiten und schlagen uns dabei sehr gut", so Pereira, dessen Team pro Spiel im Durchschnitt 60 Prozent Ballbesitz hat. "Vielleicht holen wir das Triple, vielleicht gewinnen wir aber auch gar nichts. Manchmal gibt es zwischen Trainer und Mannschaft unterschiedliche Meinungen. Es ist aber sehr wichtig, dass man zusammenhält."

"Wenn wir etwas gewonnen haben, dann als Team", ergänzt der Portugiese. "Meine Erfahrung sagt mir, dass man nur als geschlossene Einheit Erfolg haben kann. In meiner Karriere gab es einige Stationen, wo ich keine Einheit vorgefunden habe - das musste sich erst entwickeln. Das ist auch bei Fenerbahçe so."

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